Am 1. August besteht vier Jahre der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr. Sachsen ist noch weit entfernt davon, dass wirklich jedes Kind einen solchen Platz bekommen kann. Die Kommunen, insbesondere die Großstädte, dürfen bei der Mammutaufgabe eines Betreungsplatzes für jedes Kind nicht vom Freistaat im Stich gelassen werden. Der Landeszuschuss für Betreuungsplätze muss deutlich erhöht und endlich den Realitäten angepasst werden. Das Geld vom Land reicht hinten und vorne nicht und die Kommunen werden beim Kita-Ausbau alleine gelassen, da sie auf der Suche nach freien Trägern und Investoren in den Kita-Ausbau zu oft erfolglos bleiben.
Zur Situation der Erzieher*innen und Kinder muss dringend verbessert werden
Der Betreuungsschlüssel in den Betreuungseinrichtungen ist eine Farce und besteht nur auf dem Papier. Selbst mit 1:12 bzw. 1:5 wäre Sachsen schon bundesweit Schlusslicht, in der Realität werden oft 25 Kinder von einer Person betreut. Viele Erzieherinnen und Erzieher sind verständlicher Weise überlastet. Eine individuelle Förderung der Kinder ist mit einem solchen Betreunngsschlüssel nicht möglich.
Ein Kita-Qualitätsgesetz wird kommen. Damit Sachsen die Entwicklung der Kita-Qualität nicht ebenso verschläft wie den Rechtsanspruch, heißt es jetzt zu handeln. Wir müssen in die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern investieren und ein ausreichendes Angebot an Fort- und Weiterbildungen sicherstellen. Auch für Tageseltern müssen Weiterbildungsangebote geschaffen werden. Wir müssen dringend den Betreuungsschlüssel real erfüllen und schrittweise verbessern. Mit der Investition in die Qualität frühkindlicher Bildung investieren wir auch in unsere Zukunft.