Christin Melcher

Anstehende Veranstaltungen

Gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit – Den ganzen Tag!

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Mit diesem Beitrag möchte ich eine weitere Stellschraube für mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung vorstellen: Den echten Ganztag.

Morgens Schule und Nachmittags Betreuung – Dafür klopft sich Sachsen stolz auf die Brust. Das Ganztagsangebot, wie wir es jetzt haben, besteht häufig aus klassischer Schulbildung am Vormittag und einer Betreung am Nachmittag. Doch Ganztag kann viel mehr sein, nämlich ein guter Schritt Richtung Chancengerechtigkeit!

Gelebte Chancengerechtigkeit in der Bildung ist absolut notwendig, denn sie hat Auswirkungen auf unsere gesamte Gesellschaft, und das auf mehreren Ebenen:

Diesen Mehrwert können wir uns als Gesellschaft nicht entgehen lassen! Konsequent integrierte und rhythmisierte Ganztagsschulen verbinden den Vor- und den Nachmittag mit vielfältigen Bildungsangeboten, die über die klassischen Formate hinausgehen. Sie beachten Bedürfnisse der Kinder wie Spaß und Erholung, aber auch eigene Interessen und Motive für Bildung. Dies möchte ich an einem kurzen Beispielen illustrieren:

Ob am Nachmittag freies Spiel angeboten wird, oder unter pädagogischer Anleitung ein Theaterstück einstudiert wird, macht einen Unterschied. Das Stück zu dem das Kind am Vormittag im Deutschunterricht gearbeitet hat, kann am Nachmittag in der Praxis erfahren werden. Kinder schlüpfen in andere Rollen, lernen auswendig, reagieren aufeinander und stehen schließlich vor Publikum. Das ist aufregend und eine entscheidende Erfahrung. Das weiß jeder, der selbst schon einmal als Pirat, Puck, Ophelia oder Julia auf „den Brettern, die die Welt bedeuten“ stand. Das Lampenfieber, die Kostüme, das Publikum und der Schlussapplaus mit all der Erleichterung und dem Stolz nach dem Fall des letzten Vorhangs – alle Gefühle, die damit einhergehen, verändern jede und jeden. Es lässt einen wachsen und bereitet auf das Leben vor, wie Schule es tun sollte.

Um solche und viele weitere Erfahrungen zu ermöglichen, und zwar allen Kindern!, um wirkliche Chancengerechtigkeit herzustellen, und jedem Kind in seinem individuellen Wesen gerecht zu werden, müssen alle an Bildung Beteiligten, egal ob Schule, Schulsozialarbeit, Hort oder GTA-Anbieter zusammenarbeiten. Multidisziplinäre Teams, die in steter Kommunikation miteinander stehen, sich gegenseitig unterstützen und auch langfristiger zusammenarbeiten können die Bedürfnisse ‚ihrer Kinder‘ besser wahrnehmen und diesen entgegenkommen. Sie können moderne Konzepte umsetzen, Bildung jenseits formaler Bildung anbieten, naturnahe Bildung, körperliche und soziale Bildung, sowie Angebote ausserhalb des Schulgebäudes mitdenken. Es gibt viele Möglichkeiten. Die Aufgabe der Politik ist es diesen Möglichkeitsraum zu öffnen.

In seinem Grundgedanken bedeutet eine ganztägige Betreuung und Beschulung der Kinder das Versprechen, Chancengerechtigkeit unabhängig von der Herkunft herzustellen. Und für dieses Versprechen werde ich mich persönlich einsetzen!

Ich freue mich, dass vieles von dem, was uns hier weiterbringt, mit dem Koalitionsantrag „Ganztägige Bildung und Betreuung weiterentwickeln“ im Dezemberplenum beschlossen wurde. Meine Pressemitteilung und meinen Redebeitragim Plenum mit weiteren Details und Erläuterungen zum Antrag finden Sie hier.

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