Unser Bildungssystem muss besser werden!
Damit meine ich nicht, dass Kinder und Jugendliche mehr in den bestehenden Fächern wie Mathematik oder Geschichte lernen müssten. Unsere Gesellschaft braucht umfassend gebildeten Nachwuchs. Menschen, die für die Zukunft gewappnet sind. Menschen, die ihr Leben nachhaltig, würdig und innerhalb der Grenzen der global verfügbaren Ressourcen chancengerecht gestalten können.
Anfang September wird im Landtag der Koalitionsantrag „Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Verbraucherbewusstsein in der schulischen Bildung im Freistaat Sachsen stärken“ angehört. Wir wollen damit die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Sachsens Schulsystem evaluieren und durch weitere Sachsen-bezogene Maßnahmen stärken. Damit sollen junge Menschen im Sinne der Nachhaltigkeit umfassend zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt werden.
Doch was ist BNE und warum ist nachhaltige gesellschaftliche Bildung so wichtig?
Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet Bildung weiter zu denken als sie derzeit in unserem formalisierten Schulsystem vorgesehen ist. Es werden Fragen nach Umwelt gestellt, gesellschaftlichem Zusammenhalt, Ressourcenverteilung, und auch der Bekämpfung von Armut. Welche Folgen hat mein Lebensstil, auch global, und was kann ich ändern?
Auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wird wie folgt zusammengefasst: „BNE ermöglicht es allen Menschen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.“
Dies möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen:
In den Medien wird jährlich der Earth Overshoot Day thematisiert, er fand in 2022 weltweit gesehen am 29. Juli statt. Der Tag markiert den Punkt im Jahr, an welchem wir alle nachwachsenden Ressourcen für ein Jahr verbraucht haben. Allein für Deutschland betrachtet, kam dieser Termin bereits am 4. Mai! Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir den Rest des Jahres auf Pump leben, und wie wir alle wissen, auf Kosten anderer, ärmerer Länder. Logischerweise hat diese Form des Konsums sowohl weitreichende Auswirkungen auf unsere globale Gesellschaft, als auch auf unser Klima.
Müssen wir Äpfel aus Neuseeland essen? Müssen wir zwei Kilometer mit dem Auto fahren, wenn das Wetter und die Gesundheit das Fahrradfahren zulassen? Braucht es wirklich ein neues Smartphone alle zwei Jahre? Ist es nötig kurzlebigen Modetrends nachzulaufen und sich häufiger als nötig neu einzukleiden? Wer zahlt den eigentlichen Preis für unsere ressourcenfressende Lebensweise?
Es geht nicht darum Vorschriften zu machen, sondern kommende Generationen dazu zu ermächtigen das eigene Handeln zu reflektieren.
„Bildung ist der Schlüssel, um die Welt zu verstehen. Denn nur, was ich begreife, kann ich aktiv gestalten und verändern“
Darum ist Bildung für nachhaltige Entwicklung so wichtig:
Ich meine, dass nur ein lösungsorientiertes Denken uns voran bringen kann. Gesamtgesellschaftliche Anstrengungen im Umgang mit Krisen, insbesondere der Klimakatastrophe, sind und werden immer wichtiger. Darauf müssen wir vor allem nachfolgende Generationen vorbereiten. Gleichzeitig ist nachhaltige Bildung ist für mich der Baustein für ein gutes und gelingendes Leben.
Den Antrag um den es in diesem Blogartikel geht findet sich hier: https://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=10339&dok_art=Drs&leg_per=7&pos_dok=0&dok_id=undefined
Die Homepage des Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thema BNE: https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-ist-bne.html