Dresden. Der Sächsische Landtag hat heute den Antrag „Ausländische Fachkräfte für den Freistaat Sachsen gewinnen – Berufsanerkennungsprozesse optimieren – Integration in Arbeit und Gesellschaft erleichtern“ (Drs 7/16135) der Koalitionsfraktionen CDU, BÜNDNISGRÜNE und SPD beschlossen.
Dazu erklärt Christin Melcher, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Wir wollen, dass die Berufsanerkennung ausländischer Fachkräfte einfacher und schneller gelingt. Zugewanderte Menschen sollen wieder in ihrem erlernten Beruf arbeiten können. Die Verfahren sind komplex und dauern sehr lange, die hohe Zahl an Anlaufstellen erschwert den Überblick. Ziel unseres Antrags ist es, die Hürden bei der Berufsanerkennung zu identifizieren und abzubauen. Wir wollen transparent machen, wer zuständig ist, welche Nachweise es braucht und welche Behörden beteiligt sind. Und wir wollen die Verfahren zeitlich straffen und.“
„Damit alle Zugewanderten einen fairen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten, braucht es eine gute Beratung – unabhängig davon, ob es die Ingenieurin ist, die mit einem Fachkräftevisum einreist, oder die Frau mit einer Duldung, die eigentlich Krankenschwester ist. Der Bedarf an Beratung wird angesichts der weltweiten Migrationsbewegungen und der vielfältigen Möglichkeiten der Zuwanderung weiter steigen, auch durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz des Bundes. Künftig übernimmt maßgeblich die Bundesagentur für Arbeit diese Aufgabe. Wir müssen und werden genau im Auge behalten, ob die Beratungsangebote in den Regelstrukturen gut aufgestellt sind und für alle Zielgruppen eine bedarfsgerechte Beratung sichergestellt ist. Um die notwendige Unterstützung beim Zugang zum Arbeitsmarkt zu sichern, wollen wir außerdem das Programm ‚Arbeitsmarktmentoren‘ verstetigen und insbesondere im ländlichen Raum stärken.“
Weiterhin betont Melcher: „Bei den Integrationskursen gibt es den Kreis derer, die teilnehmen müssen – aber auch viele, die teilnehmen wollen und auf das Einverständnis eines Amtes warten. Wir drängen darauf, dass allen zugewanderten Menschen ein Sprach- und Integrationskurs angeboten wird. Innerhalb von drei bis sechs Monaten soll es ein Angebot zum Spracherwerb geben, bei Bedarf auch fach- bzw. berufsfeldbezogen. Wir brauchen mehr passgenaue Angebote, das gilt gleichermaßen für erforderliche Ausgleichsmaßnahmen im Zuge der Berufsanerkennung.“
„Eine möglichst unkomplizierte, professionelle Berufsanerkennung ist ein Schlüssel zur Integration – es ist aber auch ein verdammt dickes Brett. Die Verfahren zu optimieren, eine gute Beratung abzusichern und Spracherwerb zu ermöglichen – das sind Vorhaben, die einen langen Atem brauchen. Wir haben ihn!“
Weitere Informationen: