Seit nunmehr fast fünf Schulwochen herrscht für Schul- und Kindergartenkinder wie auch für ihre Familien der Ausnahmezustand. Viele neue Problemlagen haben sich aufgetan, auch solche mit denen man zuvor nicht rechnete.
Nun befinden wir uns in Sachsen, und im restlichen Bundesgebiet, an einer Kreuzung. Wie geht es weiter? Klar ist, die kommenden Schritte der Öffnung führen über einen schmalen Grat. Unsere erste Priorität ist der Gesundheitsschutz. Dagegen stehen jedoch die Rechte der Kinder auf Bildung, Gleichberechtigung, das Treffen und und das Spiel mit ihren Freund*innen und auch ihr Schutz, ihre körperliche und psychische Unversehrtheit.
Wir haben in den letzten Tagen konkret Ideen entwickeln wie es schrittweise weiter gehen kann, wenn der Gesundheitsschutz eine Öffnung der Schulen und Kitas zu lässt. Unsere konkreten Ideen wollen die Kinder und ihre Rechte schützen, und gleichzeitig den Gesundheitsschutz aller, besonders aber der Risikogruppen, im Blick behalten. Priorisiert betreut werden jene Kinder, die Anspruch auf Notbetreuung haben. Hierfür wurden bereits die Voraussetzungen angepasst. Nötige Öffnungen der Notbetreuung für Alleinerziehende forderte ich bereits zu Beginn dieser Woche. (Link)
Kindergärten und Tagespflegestellen sollten wir in Kleingruppen wieder starten lassen. Wer sein Kind zu Hause behalten möchte, und trotzdem Entlastung sucht, kann sich mit Eltern von den Freund*innen des Kindes zusammentun. Solange es, egal wo, bei einer festen Gruppe von maximal fünf Kindern bleibt, und die beteiligten Familien sich außerhalb dieser soweit wie irgend möglich isolieren, könnten wir auf diese Weise die Rechte der Kinder inkraftsetzen, die Eltern entlasten und die Infektionsketten kurz halten.
Für Schulkinder sieht die Sache nochmal anders aus. Sie sind schon eher in der Lage Hygienemaßnahmen umzusetzen. Trotzdem ist hier neben der Vorhaltung aller Bedingungen für erfolgreiche Hygienemaßnahmen, Maßgabe und Chance Schule neu zu denken. Lern- und Erfahrungsräume sind nicht auf das Klassenzimmer begrenzt! Nicht nur Lehrer*innen, auch Hortler*innen und GTA-Betreuer*innen lehren unsere Kinder, neben unterschiedlichsten Fächern auch sozialen Zusammenhalt. Individuelle Interessen und Kompetenzen könnten mehr in den Fokus rücken.
Schritt für Schritt im Rahmen der Möglichkeiten für unsere Kinder.