Christin Melcher

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Bildungspolitischer Aufbruch jetzt: Chancen- und Bildungsgerechtigkeit für alle!

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Während der Corona-Pandemie wurden die Interessen und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen teils sträflich vernachlässigt. Nach der Pandemie darf es in der Schule nicht einfach so weitergehen wie vorher. Die besonderen Schutz- und Entwicklungsrechte junger Menschen gehören in den Mittelpunkt. Schon lange war die Chance auf substanziellen Wandel in der Bildungspolitik nicht mehr so groß wie heute. Dabei geht es um weit mehr als um Krisenfestigkeit: Wir BÜNDNISGRÜNE wollen diesen Schwung für einen bildungspolitischen Aufbruch nutzen. Dabei fühlen wir uns den Zielen der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit verpflichtet und wollen allen Kindern und Jugendlichen Bildung und vielfältige Teilhabe ermöglichen.

1. Schule als Lern- und Lebensort begreifen: kompetenzorientiert, ganzheitlich, vernetzt 
Die Pandemie hat gezeigt: Schulen sind keine Lernfabriken, sondern unverzichtbare Lern- und Lebensorte für Kinder und Jugendliche. Die detaillierten, überfrachteten sächsischen Lehrpläne brauchen eine Verschlankung auf das Wesentliche. Die bundesweit geltenden Bildungsstandards müssen auch in Sachsen deutlicher in kompetenzorientierte Rahmenlehrpläne bzw. Kerncurricula übersetzt werden. Bildung endet nicht am Schultor oder mit dem Pausenklingeln: Echte Ganztagsschulen, längeres gemeinsames Lernen in Gemeinschaftsschulen, Digitalisierung sowie eine Öffnung der Schulen nach außen ermöglichen neue Lernräume und damit Chancen.

2. Das Versprechen von Bildungsgerechtigkeit endlich einlösen
Die pandemiebedingten Schulschließungen haben besonders die Kinder und Jugendlichen schwer getroffen, die es ohnehin nicht leicht haben – sei es aufgrund technischer Hürden, fehlender Lernräume zu Hause oder sozialer Schwierigkeiten. Wir dürfen kein Kind zurücklassen. Es gilt, Bildungsbrüche zu vermeiden, Bildungserfolg zu sichern und diejenigen am stärksten zu fördern, die von der Pandemie am härtesten betroffen waren. Mit dieser Aufgabe können wir Lehrerinnen und Lehrer nicht alleine lassen. Multiprofessionelle Teams sollen zum Standard an sächsischen Schulen werden. Diese entlasten Lehrkräfte, ermöglichen eine individuelle Förderung sowie Konfliktmanagement und professionalisierte Elternarbeit. Zudem müssen unsere begrenzten Ressourcen dahin gelenkt werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Wir wollen Schulen – und damit Schülerinnen und Schüler – mit besonderen Bedarfen gezielt unterstützen.

3. Schulen brauchen mehr Eigenverantwortung und eine neue demokratische Kultur
Schulen sollen zu Orten der Demokratie werden. Junge Menschen haben während der Corona-Pandemie häufig das Gefühl bekommen, keine Stimme zu haben und nicht mitentscheiden zu können. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, politischer Bildung und Beteiligung Raum zu geben und Selbstwirksamkeit erfahrbar zu machen, z.B. durch die Stärkung der schulischen Mitwirkungsgremien. Zu einer Demokratisierung gehört auch, die Eigenverantwortung von Schulen zu stärken – etwa durch mehr schulische Budgets, wie es derzeit im Zuge des Corona-Aufholprogramms geschieht. Schulen und Lehrkräfte, die neue Wege beschreiten wollen, sei es bei Lernformaten oder Leistungsbewertungen, sollen ermuntert und unterstützt, nicht ausgebremst werden.

4. Daten UND Taten: Für eine wissenschaftsbasierte Bildungspolitik
Wir BÜNDNISGRÜNE stehen für eine Bildungspolitik, die wissenschaftliche Erkenntnisse nicht bloß zur Kenntnis nimmt, sondern Wege sucht, um vom Wissen zum Handeln zu kommen. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie haben wir noch immer keine gesicherten Erkenntnisse über tatsächliche Lernrückstände und kein Gesamtbild, welche Folgen Wechsel- und Distanzunterricht für bestimmte Schülergruppen, z.B. mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder nichtdeutscher Herkunftssprache, haben. Dabei brauchen wir, auch jenseits von Corona, wissenschaftliche Daten – sowohl für eine gute Unterrichts- und Schulentwicklung als auch für relevantes Steuerungswissen. Wir regen einen Bildungsgipfel an – als Wiedereinstieg in den Prozess „Bildungsland Sachsen 2030“. In einem breiten Dialogprozess sollen Konzepte für eine moderne, gerechte und demokratische Schule diskutiert werden, die Bildungsforschung und Schulpraxis zusammenbringen und auch die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie berücksichtigen.

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