Die Frage nach Bildungschancen wird zu Corona-Zeiten zurecht verstärkt gestellt.
Es geht um die Schüler*innen, die durch ihre Erziehungsberechtigten aus verschiedensten Gründen nicht hinreichend unterstützt werden können. Diese fehlende Unterstützung kann viele Gründe haben.
Wir wissen inzwischen, dass es vor den Sommerferien keinen „normalen“ Unterricht mehr geben wird. Selbst, wenn bald wieder alle Schüler*innen in die Schule gehen können, wird es nur schichtweise möglich sein. Ein großer Teil der Schularbeiten muss weiterhin zu Hause erledigt werden.
Aber die Coronakrise darf nicht noch mehr zur Bildungskrise werden! Viele Schulen und engagierte Lehrer*innen haben gezeigt was Digitalisierung möglich macht. Viele Schulen arbeiten bereits sehr gut mit Lernportalen, wie zum Beispiel LernSax. Andere befinden sich erst am Beginn der „digitalen Reise“. Alle Schulen brauchen eine digitale Grundausstattung und fachliche Unterstützung. Die Kinder und Jugendlichen dürfen ebenso nicht allein gelassen werden. Sie brauchen die notwendige Hardware, zum Beispiel in Form von Leihgeräten, wie es am Romain-Rolland Gymnasium in Dresden gemacht wird, oder die Ausleihe von Tablets in Berlin, die die dortige Bildungsverwaltung praktiziert.
Eine weitere Maßnahme gegen die Zuspitzung der Bildungsungerechtigkeit ist natürlich besonders die Schüler*innen mit Unterstützungsbedarfen zuerst wieder an die Schulen zu holen und die Schulsozialarbeiter*innen bei Ihrer Arbeit in Zeiten von Corona besser zu unterstützen. Dies ändert aber nichts an dem Fakt, dass alle Schulen im Freistaat optimalerweise einen bestimmten digitalen Standard teilen. Dieser bezieht sich nicht nur auf die Ausstattung von Hardware und Software, sondern auch auf den betreffenden organisatorischen und pädagogischen Bereich.
Grundsätzlich gilt jedoch: Technik folgt der Pädagogik. Ohne die engagierten Lehrkräfte und die sie unterstützenden Rektor*innen ist dieses Projekt nicht zu schaffen. Die Lehrenden kennen „ihre Kinder“ am besten und nutzen schon jetzt die bestehenden Möglichkeiten so gut wie möglich aus. Dafür an dieser Stelle ein großes Dankeschön!